Ein guter Kundentermin entscheidet selten nur über Sympathie – sondern über Struktur, Atmosphäre und Klarheit. Ein professioneller Meetingraum nimmt Ihnen dabei Stress ab: ruhige Umgebung, verlässliche Technik, klare Rahmenbedingungen. Diese Checkliste führt Sie von der Vorbereitung bis zum Follow-up – so, dass am Ende Entscheidungen stehen (und nicht „Wir melden uns“).
In 30 Sekunden: Was „perfekt“ wirklich heißt
Ein Kundentermin ist perfekt, wenn …
- alle wissen, warum sie da sind (Ziel in 1 Satz),
- der Raum reibungslos funktioniert (Technik, Setup, Atmosphäre),
und Sie am Ende nächste Schritte mit Verantwortlichen und Datum festhalten.
Zeitplan: T-48h bis T+2h
Inhaltsverzeichnis
ToggleT-48h: Ziel & Outcome festziehen (5 Minuten)
- Ziel in 1 Satz: „Am Ende entscheiden wir über ___ / klären ___ / starten ___.“
- Gewünschtes Ergebnis: Entscheidung, Kickoff, Angebot, Testphase, nächster Termin.
- Teilnehmer & Rollen: Wer entscheidet? Wer liefert Input? Wer protokolliert?
T-24h: Einladung + Agenda (10 Minuten)
- Agenda mit Timeboxes (nicht nur Themenliste)
- Adresse/Anreise/Check-in klar
- Materialien/Unterlagen vorab senden (falls nötig)
T-30 Min: Technik & Raum (15 Minuten)
- Bildschirm/HDMI/USB-C testen, WLAN testen
- Wasser/Gläser, Stifte, Notizfläche
Licht/Temperatur/Lüften
T-0: Start (die ersten 2 Minuten)
- Ziel + Ablauf + gewünschtes Ergebnis bestätigen
„Was wäre für Sie heute ein gutes Ergebnis?“ (Mini-Alignment)
T+2h: Follow-up (10 Minuten)
- Mail mit Zusammenfassung, Entscheidungen, To-dos, Deadlines
Nächsten Termin fixieren oder Deadline setzen
1) Raum & Setup: So wirkt es sofort professionell
Raumgröße & Sitzordnung
- Faustregel: lieber 1–2 Plätze mehr als nötig (wirkt souverän).
- Sitzordnung mit Absicht:
- Verkauf/Verhandlung: eher nebeneinander/über Eck statt „Konfrontation“ gegenüber.
- Workshop: U-Form oder Tischinseln, Blick aufs Whiteboard.
Interview: leichte Schräge, angenehme Distanz, ruhiger Hintergrund.
Atmosphäre (die unterschätzten Conversion-Hebel)
- Licht: hell, aber nicht blendend
- Temperatur: „neutral“ (zu warm macht müde)
- Geräusche: Ruhe ist ein Feature – nicht Luxus
Tischfläche: frei. Kein „Kabelsalat“, keine Werbeflyer-Flut.
2) Technik-Check: Damit nichts peinlich wird
Must-haves:
- Bildschirm/TV/Beamer + ein funktionierender Anschluss
- Adapter (HDMI/USB-C) oder alternative Verbindung
- WLAN getestet (und Backup: Hotspot)
- Präsentation offline (PDF-Version) dabei
Whiteboard/Flipchart + Marker, Post-its (wenn Workshop)
Profi-Tipp: Wenn Sie präsentieren: weniger Folien, mehr Gespräch. Folien sind Unterstützung – nicht der Termin.
3) Die 15-Minuten-vorher-Checkliste (zum Abhaken)
Raum
- Tisch frei & sauber
- Stühle passend gestellt
- Licht angenehm
- Raum gelüftet / Temperatur ok
Notizfläche vorhanden (Whiteboard/Flipchart)
Technik
- Bildschirm läuft
- Anschluss/Adapter funktioniert
- WLAN getestet
Backup-Plan (Hotspot / PDF) bereit
Gastfreundschaft
- Wasser + Gläser
- Stifte + Notizblätter
- ggf. Kaffee/Tee (wenn verfügbar)
Empfang/Anleitung klar (wer holt ab? wo klingeln?)
Inhalt
- Ziel in 1 Satz notiert
- Agenda mit Zeitblöcken geöffne
„Entscheidungsfrage“ vorbereitet (Was muss heute entschieden werden?)
4) Start, der den Ton setzt (Mini-Moderationsskript)
Nutzen Sie diesen Einstieg – kurz, freundlich, fokussiert:
„Schön, dass Sie da sind. Damit wir Ihre Zeit optimal nutzen:
Mein Ziel für heute ist ___. Ich schlage folgenden Ablauf vor: ___ (3 Punkte).
Am Ende möchte ich mit Ihnen ___ festhalten.
Passt das so – und was wäre für Sie heute ein richtig gutes Ergebnis?“
Das wirkt ruhig, souverän und führt sofort zu Klarheit.
5) 3 Szenarien: So passen Sie den Termin perfekt an
Szenario A: Sales / Angebot finalisieren
Ziel: Entscheidung oder klarer nächster Schritt
Setup: über Eck sitzen, Bildschirm bereit
Agenda (60 Min):
- 0–5: Ziel/Outcome
- 5–20: Bedarf/Einwände klären
- 20–40: Lösung + 2–3 Kernbenefits
- 40–55: Preis/Scope/Timeline
55–60: Entscheidung/Next Steps
Stolperfalle: „Wir schicken Ihnen noch was.“
Fix: konkret: „Wenn wir uns einig sind, ist der nächste Schritt ___ bis ___.“
Szenario B: Projekt-Kickoff
Ziel: Scope, Rollen, Timeline, nächste Meilensteine
Setup: Whiteboard/Flipchart, Timeboxing
Must-have: sichtbare Liste „Offen / Entscheidungen / Nächste Schritte“
Stolperfalle: Alles wird diskutiert, nichts entschieden.
Fix: Parking Lot + „Heute entscheiden wir nur ___, ___, ___.“
Szenario C: Recruiting / Bewerbergespräch
Ziel: Vergleichbarkeit + klares Next Step
Setup: ruhiger Platz, keine Ablenkung, Notizblock
Struktur: 5 Minuten Warm-up, 30 Minuten Kernfragen, 10 Minuten Rollenklärung, 5 Minuten Next Steps.
Stolperfalle: „Unklare Rückmeldung.“
Fix: „Wir melden uns bis (Datum, Uhrzeit).“
6) 7 Fehler, die Kundentermine ruinieren (und wie Sie sie vermeiden)
- Technik wird beim Kunden „live“ getestet
→ 15 Minuten vorher prüfen + Backup (PDF/Hotspot) - Keine Agenda, keine Timeboxes
→ 3–5 Punkte + Zeitblöcke, sichtbar im Raum - Ziel ist nur „mal sprechen“
→ Outcome definieren: Entscheidung? Kickoff? nächster Termin? - Zu viel reden, zu wenig fragen
→ Startfrage: „Was wäre heute ein gutes Ergebnis?“ - Einwände werden vertagt
→ Einwände aktiv sammeln + priorisieren („Top 2 klären wir jetzt“) - Unruhige Sitzordnung/Umgebung
→ Ruhe + Blickachsen + Tisch frei = automatisch professioneller Kein harter Abschluss
→ „Wer macht was bis wann?“ + Termin/Deadline festhalten
7) Copy-Paste-Vorlagen
A) Kalender-Einladung (Text)
Betreff: [Termin] [Thema] – [Datum, Uhrzeit]
Ort: [Adresse / Meetingraum / Etage / Hinweis zum Check-in]
Dauer: [xx Minuten]
Kontakt vor Ort: [Name, Telefon]
Agenda (kurz):
1) Ziel & aktueller Stand (5 Min)
2) [Kernpunkt 1] (xx Min)
3) [Kernpunkt 2] (xx Min)
4) Entscheidungen / nächste Schritte (10 Min)
Vorbereitung:
– Bitte bringen Sie mit: [Unterlagen/Infos]
– Optional: Vorabfragen: [1–2 Fragen]
B) Agenda-Template (60 Minuten)
0–5 Ankommen + Ziel/Outcome bestätigen
5–15 Kontext / Status / Erwartungen
15–40 Kernteil (2 Blöcke à 12–13 Minuten)
40–50 Einwände / offene Punkte
50–60 Entscheidungen + Next Steps (Wer/Was/Bis wann)
C) Follow-up-E-Mail (kurz & wirksam)
Betreff: Zusammenfassung unseres Termins vom [Datum] – nächste Schritte
Hallo [Name],
danke für das Gespräch. Hier die wichtigsten Punkte:
Entscheidungen:
– [Entscheidung 1]
– [Entscheidung 2]
Offene Punkte:
– [Offen 1] (Klärung durch: ___ bis ___)
Nächste Schritte:
1) [To-do] – Verantwortlich: ___ – bis: ___
2) [To-do] – Verantwortlich: ___ – bis: ___
Vorschlag für Follow-up:
– [Datum/Uhrzeit] oder alternativ [Option 2]
Viele Grüße
[Name]
Fazit zum perfekten Kundentermin im Meetingraum
Wenn Sie regelmäßig Kundentermine haben, lohnt es sich, dafür einen Rahmen zu wählen, der Ruhe, Technik und Professionalität automatisch mitbringt – statt improvisiert im Café oder zwischen Tür und Angel. Ein guter Meetingraum sorgt dafür, dass Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können: das Gespräch und die Entscheidung.
