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Zugänglichkeit von Coworking Spaces – Barrierefrei und inklusiv gestalten

Dieser Artikel zeigt warum barrierefreie Coworking‑Spaces wichtig sind

Coworking Spaces sind die Arbeitswelt von morgen. Ob Start‑up‑Gründerinnen, Freelancerinnen oder Angestellte großer Unternehmen – alle nutzen flexible Gemeinschaftsbüros, um mobil und vernetzt zu arbeiten. Doch viele Coworking‑Flächen sind noch nicht für alle Menschen zugänglich. Eine Studie der DGUV zeigt, dass im Jahr 2018 lediglich 39 % der deutschen Coworking Spaces barrierefrei waren. Barrierefreiheit ist jedoch entscheidend, um Menschen mit Behinderungen gleiche Chancen und ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu ermöglichen.

In diesem Artikel erklären wir, welche gesetzlichen Vorgaben gelten, wie sich Barrieren in Gebäuden und digitalen Angeboten abbauen lassen und warum Inklusion auch wirtschaftliche Vorteile bringt.

Barrierefreiheit ist weit mehr als die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben. So fördert eine zugängliche Umgebung die Inklusion, stärkt die Community und erhöht die Attraktivität eines Coworking‑Spaces. Menschen fühlen sich nur dann willkommen, wenn sie Räume ohne Hindernisse nutzen können – sei es per Rollstuhl, mit Blindenstock oder mit einem Cochlea‑Implantat.

Unternehmen, die Coworking Spaces betreiben, sollten die Barrierefreiheit deshalb als Bestandteil ihrer Markenkultur begreifen. Inklusive Räume bedeuten nicht nur mehr Mitglieder, sondern auch höhere Bindung: Nutzer*innen bleiben länger, wenn sie sich in der Arbeitsumgebung wohl und respektiert fühlen.

Gesetzliche Vorgaben – Von der ArbStättV bis zum EU‑Recht

Auf nationaler Ebene verpflichten Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) und Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Arbeitgeber, Arbeitsplätze barrierefrei zu gestalten. Die Technische Regel für Arbeitsstätten ASR V3a.2 konkretisiert diese Vorgaben: Zugänge, Treppenhäuser, Flure und Aufzüge müssen hindernisfrei und ausreichend breit sein, Bedienelemente leicht erreichbar; Gefahrenstellen wie Stufen sind kontrastreich zu kennzeichnen. Arbeitgeber müssen zudem barrierefreie Sanitärräume, Pausenräume und Fluchtwege bereitstellen.

Europaweit setzt der European Accessibility Act (EAA) einen verbindlichen Rahmen: Ab dem 28. Juni 2025 müssen digitale und physische Dienstleistungen – darunter Coworking‑Spaces – barrierefrei sein. Verstöße können zu rechtlichen Konsequenzen führen. Eine frühzeitige Umsetzung schützt Betreiber vor Risiken und stellt sicher, dass bestehende Mitglieder nicht benachteiligt werden.

Unternehmen, die Coworking Spaces betreiben, sollten die Barrierefreiheit deshalb als Bestandteil ihrer Markenkultur begreifen

Bauliche Barrierefreiheit – So schaffen Sie hindernisfreie Räume

Eingang und Mobilität im Gebäude

Menschen mit Mobilitätseinschränkungen nutzen Rollstühle, Rollatoren, Krücken oder E‑Scooter. Coworking‑Betreiber sollten deshalb mindestens einen barrierefreien Eingang mit breiten Türen vorsehen. Wenn das Gebäude keinen ebenerdigen Zugang hat, sind Rampen oder Lifte Pflicht. Außerdem sollten Schreibtische mit einer Höhe von mindestens 27 Zoll (etwa 68,5 cm) vorhanden sein, damit Rollstuhlfahrer*innen bequem arbeiten können.

Für Anreisende empfiehlt sich die Einrichtung von Behindertenparkplätzen in unmittelbarer Nähe des Eingangs. Im Inneren sind breite Gänge, rutschfeste Böden und stabile Handläufe an Treppen wichtig. Der Wendekreis hinter jedem Arbeitsplatz sollte mindestens 1,50 Meter betragen, damit auch große Rollstühle problemlos manövrieren können.

Private Büros und Telefonboxen

In Großraumbüros sind Rückzugsräume beliebt, etwa Telefonboxen oder kleine Meeting‑Pods. Die SWA‑Richtlinie fordert, dass von jeder Typologie wenigstens ein Raum barrierefrei gestaltet ist. Türbereiche dürfen nicht durch Möbel verstellt werden und im Inneren ist ein Wendekreis von 60 Zoll (etwa 1,52 m) nötig. Alle Steckdosen müssen sich innerhalb der Griffhöhe befinden, Tische dürfen höchstens 34 Zoll (86 cm) hoch sein.

Barrierefreie Sitzplätze und Sanitärräume

Mindestens 5 % der Sitzplätze sollten barrierefrei sein und in allen Tischkategorien verteilt werden. Tische mit Eckpfosten bieten bessere Beinfreiheit als runde Tische mit Mittelsäule und sind daher vorzuziehen. In Toiletten sollten die Kabinen groß genug für Rollstühle sein; Haltegriffe und höhenangepasste Sitzflächen geben Sicherheit.

Arbeitsplatzgestaltung – Technik und Ausstattung

Barrierefreiheit betrifft nicht nur die Architektur, sondern auch die Ausstattung. Die Arbeitsstättenverordnung empfiehlt höhenverstellbare Schreibtische, rutschfeste Bodenbeläge und angepasste Bedienelemente. Individuelle Hilfsmittel wie ergonomische Stühle oder Spezialtastaturen ermöglichen Menschen mit körperlichen Einschränkungen ein bequemes Arbeiten.

Die Plattform Jobs‑im‑Allgäu zeigt, wie Innenräume gestaltet werden können: Bodenbeläge sollten fest verlegt und rutschfest sein, Flure breit genug für zwei Rollstühle, Sanitärräume für alle nutzbar. Solche Anpassungen kommen allen zugute – auch Eltern mit Kinderwagen oder temporär verletzten Personen.

Unterstützende Technologien für mehr Selbstständigkeit

Digitale Hilfsmittel sind ein wesentlicher Bestandteil barrierefreier Coworking‑Spaces. Neil Milliken, Head of Accessibility & Digital Inclusion beim IT‑Dienstleister Atos, empfiehlt Programme zur Bildschirmvergrößerung für Menschen mit Sehbehinderung und Bildschirmlesegeräte, die Texte vorlesen oder in Braille ausgeben. Spracherkennungs‑Software ermöglicht die Bedienung des Computers per Stimme – eine Erleichterung für Menschen mit eingeschränkter Motorik. Künstliche Intelligenz eröffnet neue Möglichkeiten: automatische Live‑Übersetzungen, Bildbeschreibungen und individuell anpassbare Bildschirmeinstellungen.

Nicht zu vergessen sind höhenverstellbare Tische, ergonomische Stühle und flexible Arbeitsbereiche

Barrierefreie Coworking Spaces fördern Inklusion

Finanzierung und wirtschaftlicher Nutzen

Barrierefreie Umbauten sind oft günstiger als gedacht. Laut Jobs‑im‑Allgäu gibt es staatliche Förderprogramme, die die Anschaffung von Hilfsmitteln, den barrierefreien Umbau von Sanitäranlagen, Eingängen und Arbeitsbereichen und sogar Schulungen der Mitarbeitenden bezuschussen. Häufig können bis zu 100 % der Kosten gefördert werden – ein starker Anreiz für Betreiber*innen.

Darüber hinaus bringt Barrierefreiheit wirtschaftliche Vorteile. Ein inklusiver Coworking‑Space spricht mehr Menschen an, erhöht die Auslastung und sorgt für positive Presse. Durch das rechtzeitige Erfüllen der Vorgaben werden zudem Strafen oder kostspielige Nachrüstungen vermieden.

Fazit: Zugänglichkeit in Coworking Spaces als Erfolgsfaktor

Coworking‑Spaces bieten Flexibilität, Austausch und Innovation. Um diesen Spirit für alle zugänglich zu machen, braucht es aber ein umfassendes Verständnis von Barrierefreiheit. Bauliche Anpassungen, digitale Barrierefreiheit, inklusive Kultur und technologische Unterstützung gehen Hand in Hand. Wie die DGUV‑Zahlen zeigen, besteht in Deutschland noch Nachholbedarf – aber mit klaren gesetzlichen Vorgaben und zahlreichen Fördermöglichkeiten ist der Weg zur barrierefreien Arbeitswelt geebnet.

Investieren Sie jetzt in barrierefreie Coworking‑Spaces. So schaffen Sie nicht nur gerechte Arbeitsbedingungen, sondern sichern sich auch einen Wettbewerbsvorteil und bauen eine vielfältige Community auf.

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