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Decentralized Micro-Hubs – Die Zukunft nach Coworking?

Steigende Mieten, veränderte Arbeitsgewohnheiten und der Trend zu Hybrid Work führen dazu, dass Decentralized Micro-Hubs als nächste Evolutionsstufe an Bedeutung gewinnen.

Decentralized Micro-Hubs, die Zukunft nach Coworking? Coworking-Spaces haben in den letzten Jahren die Arbeitswelt verändert – sie stehen für Flexibilität, Community und kreative Zusammenarbeit. Doch 2025 zeigt sich: Das Modell in seiner klassischen Form stößt an Grenzen. Steigende Mieten, veränderte Arbeitsgewohnheiten und der Trend zu Hybrid Work führen dazu, dass Decentralized Micro-Hubs als nächste Evolutionsstufe an Bedeutung gewinnen.

Decentralized Micro-Hubs sind kleine, strategisch verteilte Arbeitsräume – oft nur 20 bis 100 m² groß – die über eine App oder Mitgliedschaft on-demand buchbar sind.
Anstatt einen zentralen Großstandort zu betreiben, setzen Anbieter auf viele kleine Standorte, verteilt über ganze Städte oder Regionen.

Charakteristische Merkmale:

  • Sofortige Buchung per Smartphone
  • IoT-gestützte Zugangssysteme und smarte Infrastruktur
  • Keine dauerhafte Personalpräsenz
  • Standortvielfalt: Einkaufszentren, leerstehende Shops, Wohnquartiere

Warum dieser Trend jetzt boomt

Vier Haupttreiber sorgen 2025 für das Wachstum von Decentralized Micro-Hubs:

  1. Hybrid Work
    Mitarbeitende sind nicht mehr an einen festen Standort gebunden – Micro-Hubs bieten wohnortnahe Alternativen.

  2. Leerstand im Einzelhandel
    Innenstädte haben freie Flächen, die sich kurzfristig und günstig umnutzen lassen.

  3. Kosteneffizienz für Betreiber
    Geringere Mieten, niedrigere Betriebskosten, weniger Risiko.

  4. Flexibles Nutzerverhalten
    Viele wollen nur tage- oder stundenweise arbeiten, nicht mehr täglich pendeln.

Praxisbeispiele weltweit

Der Trend zu Micro-Hubs zeigt sich international in ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Das Spektrum reicht von kreativen Pop-Up-Konzepten bis hin zu hochautomatisierten Netzwerken mit dutzenden Standorten.


1. Spacious by Industrious (USA)

In den USA hat Industrious mit „Spacious“ ein Modell etabliert, das bestehende Infrastruktur neu denkt: Restaurants, die tagsüber leerstehen, werden in flexible Arbeitsbereiche verwandelt. Für Betreiber entsteht eine zusätzliche Einnahmequelle, für Nutzer eine inspirierende Arbeitsumgebung – oft mit bester Innenstadtlage und hochwertiger Ausstattung.


2. Satellite Desk (Niederlande)

Dieses Konzept platziert Mini-Hubs mit 20–40 m² in Wohngebieten oder an Verkehrsknotenpunkten. Zugang gibt es rund um die Uhr über eine App, komplett ohne Personal. Die Hubs sind standardisiert ausgestattet: Highspeed-WLAN, ergonomische Sitzgelegenheiten, ein kleiner Meeting-Pod und oft eine Kaffee-Station. Zielgruppe sind Remote Worker, die bewusst wohnortnah arbeiten wollen.


3. Pop-Up Workspaces (Europa)

In verschiedenen europäischen Städten testen Kommunen und Start-ups temporäre Arbeitsflächen in leerstehenden Ladenlokalen.
Besonders in Spanien und Frankreich werden solche „Coworking-Pop-Ups“ genutzt, um Innenstädte zu beleben, Leerstand zu reduzieren und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität zu steigern.
Der Vorteil: Diese Flächen können innerhalb weniger Tage eingerichtet werden, oft mit modularen Möbeln und temporärer Technik.


4. Kolektif House Next (Türkei)

Ein Hybridmodell: Kleine Arbeitsinseln in Einkaufszentren, Flughäfen oder öffentlichen Parks. Statt ganzer Büros bieten diese Hubs vor allem „Touchdown-Spaces“ – perfekt für kurze Arbeitsphasen zwischen Terminen oder während der Reise. Die Betreiber setzen stark auf Design, um auch in hochfrequentierten Umgebungen Ruhe und Fokus zu ermöglichen.


5. Co-Working Pods (Asien)

In Metropolen wie Singapur oder Tokio entstehen Mini-Kabinen, die sich per App minutenweise buchen lassen. Diese „Work Pods“ sind voll ausgestattet mit Steckdosen, Beleuchtung, Schalldämmung und Lüftung. Sie stehen in Bahnhöfen, Einkaufszentren und sogar Hotel-Lobbys – ideal für das schnelle, konzentrierte Arbeiten unterwegs.

Vorteile für Betreiber

Für Betreiber ergeben sich aus dem Decentralized Micro-Hubs-Modell deutliche strategische und wirtschaftliche Vorteile, die in der klassischen Coworking-Logik so nicht möglich waren.

1. Geringeres Investitionsrisiko

Ein traditioneller Coworking-Standort mit 500–1.500 m² erfordert oft sechsstellige Anfangsinvestitionen.
Ein Micro-Hub lässt sich dagegen bereits mit 10–30 % dieser Kosten starten – inklusive Einrichtung, Technologie und Marketing.
Das senkt die Hürde für Expansion und erlaubt es, mehrere Standorte parallel zu testen.

Business Case Beispiel:

  • 1 großer Standort = 250.000 € Eröffnungskosten
  • 5 Micro-Hubs à 30 m² = 25.000 € pro Standort → 125.000 € Gesamt
    → Mehr Reichweite bei halbem Kapitalbedarf

2. Schnellere Skalierung

Dank geringerer Fläche, standardisierter Ausstattung und modularer Technik lassen sich Micro-Hubs innerhalb weniger Wochen eröffnen.
So können Betreiber Marktlücken schnell besetzen und flexibel auf Nachfrage reagieren, etwa in wachsenden Stadtvierteln oder Regionen mit hoher Homeoffice-Dichte.


3. Erschließung neuer Zielgruppen

Decentralized Micro-Hubs sprechen Menschen an, die kein Vollzeit-Coworking-Abo wollen, aber trotzdem regelmäßig einen professionellen Arbeitsplatz benötigen:

  • Freelancer, die tageweise arbeiten
  • Unternehmen, die für dezentrale Teams lokale Treffpunkte suchen
  • Berufspendler, die nur bestimmte Tage vor Ort arbeiten wollen

4. Nutzung von Leerstand

Betreiber können mit Immobilienbesitzern oder Kommunen kooperieren, um untergenutzte Flächen (Einzelhandel, Gastronomie, Verwaltungsgebäude) zu aktivieren.
Das bringt nicht nur günstige Mietkonditionen, sondern positioniert den Betreiber als Partner für Stadtentwicklung.

5. Digitale Community & Zusatzumsätze

Die physische Dezentralisierung zwingt zur digitalen Vernetzung – und genau das eröffnet neue Umsatzmöglichkeiten:

  • Premium-Mitgliedschaften mit Hub-Zugang + Online-Events
  • Zusatzerlöse durch Meetingraum-Vermietung, Workshops oder lokale Kooperationen
  • Plattformgebühren, wenn Drittanbieter ihre Flächen ins Netzwerk integrieren

6. Resilienz gegenüber Marktschwankungen

Durch die Verteilung auf viele kleine Standorte sinkt das Risiko, dass ein einzelner Standortausfall große Umsatzeinbußen verursacht.
Außerdem können Standorte bei sinkender Nachfrage schneller geschlossen oder an neue Märkte angepasst werden.

Kurz gesagt: Decentralized Micro-Hubs sind nicht nur ein neues Arbeitsplatzkonzept – sie sind ein skalierbares, risikoarmes Immobilien- und Community-Modell, das auf die Realitäten von Hybrid Work und urbanem Wandel perfekt zugeschnitten ist.

Corporate Coworking revolutioniert die Unternehmenswelt

Herausforderungen

So vielversprechend Decentralized Micro-Hubs sind – in der Praxis stoßen Betreiber auf operative, technologische und strategische Stolpersteine, die ohne Planung schnell teuer werden können.

1. Technologische Abhängigkeit

Problem: Das gesamte Modell steht und fällt mit der Zuverlässigkeit der digitalen Plattform:

  • Buchungs-App
  • IoT-Zugangssysteme
  • Abrechnung & Zahlungsabwicklung
    Ein Ausfall bedeutet Stillstand – und verärgert Kunden.

Lösung:

  • Redundanzsysteme für Zugang (Backup-Codes, physische Schlüssel im Notfall)
  • Cloud-Infrastruktur mit Monitoring & 24/7-Support
  • Regelmäßige Software-Updates und Security-Penetration-Tests

2. Standortstrategie & Auslastung

Problem: Falsch gewählte Standorte können dauerhaft unterbelegt bleiben – gerade, wenn das Einzugsgebiet zu klein ist.

Lösung:

  • Data-driven Site Selection: Vorab Bewegungsdaten, Pendlerströme und Coworking-Nachfrage analysieren
  • Kooperation mit lokalen Stakeholdern (Stadt, Handel, Gewerbe) für Sichtbarkeit
  • Flexible Mietmodelle, die einen Standortwechsel ermöglichen

3. Markenidentität im dezentralen Netz

Problem: Viele kleine Standorte führen leicht zu einem „Flickenteppich“ ohne Wiedererkennungswert.

Lösung:

  • Einheitliches Interior Design Kit (Farben, Mobiliar, Signage)
  • Zentrale Guidelines für Branding & digitale Kommunikation
  • Regelmäßige „Hub Audits“ zur Qualitätskontrolle

4. Community-Aufbau ohne physischen Mittelpunkt

Problem: Klassische Coworking-Spaces leben vom Austausch vor Ort – bei Micro-Hubs fehlt dieser zentrale Treffpunkt.

Lösung:

  • Digitale Community-Plattform mit Events, Chat & Matching
  • Monatliche Netzwerk-Meetups an wechselnden Standorten
  • Partnerschaften mit Cafés oder Kulturorten als „erweiterter Hub“

5. Rechtliche & Sicherheitsaspekte

Problem: Zugangssysteme, Datenschutz und Sicherheitsvorkehrungen müssen hohen Standards entsprechen.

Lösung:

  • DSGVO-konforme Plattformarchitektur
  • Regelmäßige Sicherheitsbegehungen & Brandschutzprüfungen
  • Versicherungskonzepte speziell für unbemannte Flächen

6. Wirtschaftliche Balance

Problem: Einzelne Hubs können stark unterschiedliche Erträge liefern, was die Gesamtrentabilität schwanken lässt.

Lösung:

  • Cross-Subsidy-Strategien: Profitable Standorte finanzieren den Ausbau schwächerer Gebiete
  • On-Demand-Pricing: Preisanpassung an Nachfrage & Tageszeiten
  • Zusatzeinnahmen durch Drittanbieter (z. B. Pop-up-Stores, Produktplatzierungen)

Ausblick 2025–2028 – Wohin sich Micro-Hubs entwickeln

Der Micro-Hub-Trend steht 2025 im DACH-Raum noch am Anfang – doch die Marktbedingungen sprechen für ein starkes Wachstum in den kommenden drei Jahren.
Treiber: Hybrid Work, hoher Leerstand, Digitalisierung von Arbeitsprozessen und der Wunsch nach wohnortnaher Flexibilität.

1. Wachstumsprognose

  • 2025: Erste Pilotprojekte in Großstädten und suburbanen Lagen. Fokus auf Immobilienentwickler und Start-ups, die Leerstand aktivieren wollen.
  • 2026: Skalierung durch Franchise- und White-Label-Modelle. Integration in bestehende Mobility- und Smart-City-Konzepte.
  • 2027–2028: Etablierung als Standard-Bestandteil moderner Arbeitsinfrastruktur – vergleichbar mit Coworking vor fünf Jahren.

📈 Prognostiziertes Marktvolumen DACH 2028:
ca. 350–450 Mio. € Umsatzpotenzial, basierend auf einer Mischung aus Mitgliedsbeiträgen, Flächenvermietung und Zusatzservices.

2. Hotspots im DACH-Raum

  • Deutschland:
    • Berlin – hohe Dichte an Remote Workern, viele Leerstandsflächen in Kiezen.
    • München – starker Corporate-Bereich, hohe Mietpreise → Nachfrage nach kleineren, günstigeren Hubs.
    • Hamburg – kreative Branchen, HafenCity & neue Stadtquartiere als Pilotstandorte.
  • Österreich:
    • Wien – exzellente ÖPNV-Anbindung, steigende Nachfrage nach wohnortnahen Arbeitsplätzen.
  • Schweiz:
    • Zürich & Basel – international geprägte Arbeitskräfte, viele Pendler, hoher Flächenbedarf für Hybrid Teams.

3. Zukunftstrends innerhalb der Micro-Hub-Entwicklung

  • Integration in Mobilitätsknoten: Hubs direkt an Bahnhöfen, Park-and-Ride, Mobility Hubs.
  • Hybrid-Lösungen mit Einzelhandel: Arbeitsplätze in Kaufhäusern, Supermärkten oder Bibliotheken.
  • On-Demand Corporate Networks: Unternehmen kaufen Hub-Kontingente für ihre Mitarbeiter, statt eigene Satellitenbüros zu mieten.
  • AI-optimierte Flächennutzung: Automatische Kapazitätsplanung, dynamische Preisgestaltung, Nutzerprofil-basiertes Matchmaking.

4. Empfehlung für Betreiber & Investoren

  • Jetzt Pilotflächen starten – frühe Marktpräsenz sichert Branding und Community.
  • Partnerschaften mit Immobilienbesitzern schließen – günstige Flächen sichern, bevor Nachfrage anzieht.
  • Technologieplattform skalierbar aufbauen – für spätere Expansion in andere Städte oder Länder.
  • Community digital-first denken – physische Treffen als Bonus, nicht als Haupttreiber.

Fazit:
Zwischen 2025 und 2028 werden Micro-Hubs im DACH-Raum von einer Nischenlösung zu einem zentralen Bestandteil der Arbeitsinfrastruktur heranwachsen.
Wer heute einsteigt, kann sich als First Mover einen signifikanten Wettbewerbsvorteil sichern – sowohl in Bezug auf Markenbekanntheit als auch auf Flächenportfolio.

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